Sauerstoff
Seit ich 2012 auf dem OpenOhr-Festival in Mainz ein Ausschnitt aus dem Stück „Sauerstoff“ der Landungsbrücken Frankfurt gesehen habe, geisterte der Text in meinem Hinterkopf herum.
Mehrere Male schlug ich vor, das Stück zu inszenieren, fand auch einen Mitstreiter, der die Rolle des ER übernehmen würde, aber immer wieder wurde Sauerstoff als zu abstrakt bezeichnet und kritisch beäugt.
Als ich mich dann Ende 2016 traute, einfach das Projekt zu starten und einen Weg zu finden, wurde das ganze plötzlich zu einer ziemlich großen Sache. Wir fanden eine Darstellerin der Rolle SIE, später einen hervorragenden DJ, der die Musik komponierte, live mische und die im Text vorgesehenen Ansagen machte und den besten Techniker der Welt. Keine Übertreibung.
Ein Künstler aus Karlsruhe kooperierte mit seinem experimentellen audiovisuellen Instrument, das mit eingebaut wurde. Zwei Filmer, in deren Kurzfilm ich kurz davor mitgespielt habe, drehten mit uns die Filmclips für die Leinwände. Eine Kunststudentin unterstützte uns tatkräftig, tanzte für die Videoaufnahme, obwohl sie selbst zu den Aufführungen nicht kommen konnte.
Einige verrückte Umstände und viel Herzblut führten also dazu, dass dieses Projekt nicht nur ein Experiment war, sondern auch ein Spektakel. Und dass es funktionierte lag erstens am besten Techniker der Welt, der nicht nur Gerüst und Videoequipment kostengünstig besorgte, sondern auch Licht, Ton und Film gleichzeitig bediente und eingerichtet hat. Und zweitens an unserem von Anfang an überzeugten ER, der die Videoclips in vielen Stunden Arbeit unter Aufwendung von vielen Kästen Mate geschnitten hat, auch das, in dem er bei 8°C und Regen im See taucht.